Station: [118] Wagen und Fahrzeuge


Huhn: Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Fahrer vorn. Vorwärts die Rösslein traben, lustig schmettert das Horn…

F: Aber Hühnchen, was machst du denn da oben auf dem Federwagen?

Huhn: Ich bringe mich in Stimmung. Für meinen nächsten Ausflug. Denn das nächste Mal – da fahre ich mit. Das habe ich mir fest vorgenommen.

F: Du fährst mit aufs Feld raus? Und hilfst dann da, die Getreideähren zu binden oder das Heu zusammenzuferchen und alles auf den Federwagen zu verladen?

Huhn: Unsinn! Ich fahre mit nach Dreibergen oder wo auch immer hin, wenn die Bauersfamilie einen Ausflug macht. Dann geht es fröhlich daher! Der Knecht nimmt seine Mundharmonika mit und alle singen und sind fröhlich. Da will ich auch dabeisein.

F: Nun ja… Vielleicht fährt die Bauersfamilie von Zeit zu Zeit auf einen kleinen Ausflug rund um das Zwischenahner Meer, das kann schon sein. Aber die meiste Zeit wird der Federwagen doch bei der Feldarbeit eingesetzt. Um alle schweren oder sperrigen Sachen vom Feld nach Hause zu transportieren. Oder um die Getreidesäcke zur Mühle zu fahren. Und für diese Arbeit, liebes Huhn mit Verlaub, bist du doch ein bisschen zu klein. Und zu flatterig.

Huhn: Ich habe ja auch gar keine Lust darauf, Getreide oder Früchte zu ernten. Oder Kartoffeln aus der Erde zu holen. Oder womöglich die schweren Torfsoden aus dem Boden auszustechen und nach Hause zu fahren. Ich will einen Ausflug machen! Nach Dreibergen! Oder woanders hin! Immer nur Bauernhof ist langweilig!

F: Da magst du recht haben, liebes Huhn. Aber die Arbeit auf dem Feld ist nun einmal das Wichtigste für die Bauern. Es muss gesät und geerntet werden. Und die Wintervorräte müssen angelegt und die Tiere versorgt werden. Einen Ausflug kann man nur machen, wenn alles andere erledigt ist. Das passiert leider nicht so oft.

Huhn: Trotzdem! Beim nächsten Ausflug fahre ich mit. Basta!

Fotos: © Tanja Heinemann