Station: [903] Dreibergen und Burg Elmendorf
F: Dreibergen – das klingt nach Märchen, Abenteuern und alten Zeiten!
Und für norddeutsche Verhältnisse mag es sich bei den drei Erhebungen wirklich um „Berge“ handeln. Tatsächlich sind die drei nah beieinander liegenden Berge keine Berge, sondern maximal sieben Meter hohe, künstlich angelegte Burghügel, auf denen einst die Ritter von Elmendorf lebten.
M: Also doch ein bisschen Abenteuer und alte Zeiten!
Die drei Hügel bildeten zusammen eine Burganlage und hatten genau definierte Funktionen: Zum Zwischenahner Meer hin lag der Haupthügel mit seinem zwölfeckigen Wohnturm für die Herrschaft, etwas rückwärtig der Hügel II mit einem kleineren Wohnturm und zur Straße hin die Vorburg mit den Wirtschaftsgebäuden und den Unterkünften für das Gesinde.
F: Die drei Hügel waren über Zugbrücken miteinander verbunden und von einem Wassergrabensystem umgeben. Und das scheint auch notwendig gewesen zu sein, denn ein erster Adelshof aus dem 9. Jahrhundert fiel der Zerstörung anheim. Mitte des 12. Jahrhundert wurden die Hügel aufgeschüttet und die Anlage erweitert. Die Burg lag an einer strategisch wichtigen Stelle: Dabei ging es weniger um die Nähe zum Zwischenahner Meer als um die Heerstraße, die über Apen und Detern weiter nach Leer und Emden führte.
M: Die Berge mögen keine echten Berge sein. Und auch die Burganlage bestand wohl nur aus ein paar von Holzpalisaden umzäunten Fachwerkhäusern. Dennoch: Historiker attestieren der mittelalterlichen Burg Elmendorf den Rang eines Machtzentrums im Bereich des Zwischenahner Meers.
Fotos: © Tanja Heinemann