Station: [704] Der Backofen
F: Direkt gegenüber dem Spieker steht der gemeinschaftliche Ofen des Dorfes. Früher war er ein Teil des Spiekers und befand sich in der rechten Haushälfte. Aus Museumsgründen ist er nun auf die freie Wiese gewandert und hat einen kleinen Vorbau bekommen, der vor Wind und Wetter schützt und in dem gesessen, getrunken… und das frisch gebackene Brot gekostet werden kann.
M: In früheren Jahrhunderten war frisches Brot jedoch ein seltener Luxus. Der Ofen wurde nur alle drei bis vier Wochen angeheizt. Es wurde auf Vorrat gebacken. Doch da die Ammerländer Bauern keine Croissants oder Hefeschnecken zum Frühstück aßen, war das nicht so schlimm: Das gute Ammerländer Schwarzbrot muss ohnehin erst einmal durchziehen und schmeckt nach ein paar Tagen nochmal so gut!
F: Genau wie die Bauernhäuser hat auch der Ofen keinen Schornstein. Wenn er angeheizt wird, nimmt man an der Rückseite einen halben Stein heraus. So entsteht der notwendige Luftzug, die ganz aus Lehm gemauerte Brennkammer kann sich aufheizen… und nach einigen Stunden wird die Mühe mit duftenden, saftigen Brotlaiben belohnt.
M: Die genauen Backtage werden über die Internetseite des Heimatvereins bekanntgegeben.
Fotos: © Tanja Heinemann