Station: [602] Innenraum: Mensch und Vieh
F: Die große, zweiflügelige Grootdör ist zwar der zentrale Ein- und Ausgang für Mensch und Vieh. Doch sowohl das Bauernhaus als auch das kleinere Heuerhaus können darüber hinaus noch durch eine „Sideldör“, eine kleine Seitentür, betreten werden. Sie trennt den Bereich der Tiere – die Diele – von dem Bereich der Menschen – das Flett mit seinem Herdfeuer.
M: Gleich neben der Eingangstür steht eine Bank mit Wassereimern – ein kleiner Vorrat, denn hier im Haus gab es keine Wasserversorgung. Alles Wasser, sei es fürs Vieh, zum Kochen, zum Baden oder Waschen, musste vom Ziehbrunnen geholt werden.
F: Gleich neben der Seitentür standen die Kuh und Ziege, ihnen gegenüber ein paar Schweine. Platz für ein Pferd war nicht vorgesehen, denn Pferde waren sehr kostbar. Die gab es nur beim Bauern.
M: Auf der anderen Seite der Tür begann das Reich der Menschen: In der Mitte, unter dem ausladenden Herdschlitten, loderte das Feuer. Auf der einen Seite stand der große Esstisch für die ganze Familie. Auf der anderen Seite befand sich ein erster Schlafplatz: ein sogenannter Alkoven, eine kleine, schrankähnliche Bettstatt.
F: Der zweite Alkoven stand in der Stube, die man vom Flett aus durch die dunkle Tür erreichte. Die Menschen schliefen mindestens zu zweit in einem engen Alkoven, Kinder auch zu dritt oder viert. So war es schön warm… aber sicher trotzdem ziemlich ungemütlich. Denn man schlief nur auf Stroh, das nur sehr selten gewechselt wurde.
M: In der Kammer standen sicherlich auch die Grützmühle und ein Webstuhl. Nebenan war die Gute Stube, in der die Familie ihre Schätze aufbewahrte: das gute Porzellan, das Festtagsbesteck, die Tischdecken.
Fotos: © Tanja Heinemann