Station: [303] Aal und Ammerländer Schinken


M: Die Ammerländische Küche ist nichts für zarte Gemüter.

F: Der fettige Räucheraal – „Smoortal“ auf Plattdeutsch – kommt als Ganzer auf den Teller. Er wird mit den Fingern enthauptet, enthäutet und gegessen. Dazu gibt es Schwarzbrot oder Bratkartoffeln und Rührei. Und damit man nach vollbrachtem Mahl den Aalgeruch wieder von den Händen bekommt, werden diese mit Schnaps übergossen.

M: Das ist es wahrscheinlich, was Hans Ehlers, der Hausdichter und -komponist des Heimatvereins, meinte, als er folgende Verse über die inneren Werte des Aals schrieb:

F: „De Schmoortaal hört to dat Geschlecht

Dat sienen Wert inwennig dreggt.“

„Der Räucheraal gehört zu dem Geschlecht

Das seine Werte inwendig trägt“

F: Hans Ehlers komponierte nicht nur die Melodie zum berühmten „Ammerlandlied“. Er war es auch, der die jährlichen Aal-, Schinken- und Wurstgeschenke, die der Heimatverein an den Reichspräsidenten Hindenburg sandte, mit Sinnsprüchen versah.

M: Über den berühmten Ammerländer Schinken schrieb er:

F: „Wenn du di an to argern fangs,

hol örnlich is vör’n Schinken langs!“

M: Wir können Ihnen versprechen: Hier im Spieker brauchen Sie sich nicht zu ärgern! Ein zünftiges Schinkenbrot verspeisen können Sie selbstverständlich trotzdem. Das Team des Spiekers serviert die legendären Ammerländer Gerichte auf ganz traditionelle Art.

F: Und wenn Ihnen der Aal etwas schwer im Magen liegt, genehmigen Sie sich am besten einen Löffeltrunk zum Abschluss. Wie das vonstatten geht? Fragen Sie einfach nach!

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Sprüche De Burn, S. 26.

Fotos: © Tanja Heinemann