Station: [200] Die Hüllsteder Mühle


M: Stolze 31 Meter ragen die Mühlenflügel in den Himmel und begrüßen die Gäste schon von Weitem. Neben dem Bauernhaus ist die Kappenwindmühle das zweite Wahrzeichen unseres Freilichtmuseums.

F: Doch die Mühle stand nicht immer hier, am Südufer des Zwischenahner Meeres. 1811 in der Nähe von Westerstede errichtet, wechselte sich mehrmals ihren Standort und fand schließlich auf dem Hüllsteder Esch eine dauerhafte Bleibe. Mitte der 1950er Jahre erwarb der Heimatverein Ammerländer Bauernhaus die traditionsreiche Mühle und ließ sie an diese Stelle umsetzen.

M: Die Hüllsteder Mühle gehört zum Typus der Kappenwindmühlen, auch „Holländermühle“ genannt. Warum? Dieser Mühlentypus wurde im 16. Jahrhundert von dem niederländischen Ingenieur Jan Leeghwater entwickelt und war bei unseren westlichen Nachbarn weit verbreitet. Doch auch hierzulande ist das charakteristische Gebäude für viele der Inbegriff einer Windmühle.

F: Hoch oben, auf einem starren, massiven Unterbau, sitzt die halbrunde Kappe, einzig und allein dieser Teil des Bauwerks ist beweglich und lässt sich nach dem Wind ausrichten. Dass die Flügel immer möglichst rechtwinklig zur Windrichtung stehen – dafür ist die Windrose verantwortlich, die sich auf der Rückseite der Kappe dreht und diese zentimetergenau in den Wind rückt.

M: Die Mühlenflügel sind im Innern der Kappe mit der riesigen Flügelwelle verbunden. Über diese Achse, einen gewaltigen Eichenstamm, werden mehrere Mahlgänge und andere Geräte auf den verschiedenen Etagen der Mühle angetrieben.

F: Treten Sie gerne ein. Die folgenden Audiokommentare werden Sie mit der Funktionsweise und einigen Besonderheiten der Mühle vertraut machen. Wenn Sie jedoch mit einem echten Müller durch dieses technische Wunderwerk gehen wollen, wenn Sie persönliche Anekdoten und Erinnerungen mit ihm teilen wollen, dann buchen Sie über das Büro des Heimatvereins gerne eine individuelle Führung. Wir freuen uns schon jetzt, Sie persönlich herumführen zu dürfen.

Fotos: © Tanja Heinemann