Station: [109] Der Webstuhl
M: Meist ratterte und klapperte der Webstuhl im Winter. Im Frühling wurde Flachs angebaut, im Frühsommer geerntet, im Herbst und Winter versponnen und verarbeitet.
F: Leinen und Wolle: Das waren die wichtigsten Stoffe, die den Ammerländischen Bauernfamilien zur Verfügung standen – alles aus Eigenproduktion selbstverständlich.
M: Oft verbrachten die Mägde die langen Winter damit, die Tuche für die Aussteuer der Bauerntochter herzustellen. Das Weben als solches, also das Durchschießen des hölzernen Schiffchens, war dabei noch die geringste Arbeit. Zunächst vergingen mehrere Tage damit, den Webstuhl zu bestücken, also die Kettfäden zu setzen. Je ausgefallener das Muster, desto schwieriger und langwieriger das Bestücken. Das Weben – so sagen erfahrene Weberinnen – fühlt sich dann an wie die Belohnung für die mühsame Feinarbeit des Bestückens.
F: Wenn Sie wissen wollen, wie unverarbeiteter Flachs sich anfühlt: In unseren geführten Führungen geben wir Ihnen tiefere Einblicke in dieses uralte Kunsthandwerk. Und in unserem Museum in Specken ist dem Spinnen und Weben eine ganze Abteilung gewidmet!
Fotos: © Tanja Heinemann