Station: [5] Die acht Hugenottenkriege und die Bartholomäusnacht


Dieser alte Kupferstich erinnert an ein historisches Ereignis, das in seiner Grausamkeit unvorstellbar ist. Die Bartholomäusnacht ist das größte Massaker der französischen Geschichte, dem im Jahr 1572 Tausende von Hugenotten zum Opfer fielen. 
Im 16. Jahrhundert war sie der schreckliche Höhepunkt in einer Reihe von acht Bürgerkriegen in Frankreich zwischen Katholiken und protestantischen Hugenotten. 
Am 23. August 1572, am Vorabend zum Bartholomäus Tag, wurde am französischen Königshof Hochzeit gefeiert. Heinrich von Navarra, ein gebürtiger Hugenotte vermählte sich mit der Schwester des Königs, Margarethe von Valois, einer Katholikin. Unter den zahlreichen geladenen Gästen befanden sich viele einflussreiche Obrigkeiten und Militärführer beider Glaubenslager: den Katholiken und den Hugenotten. Die Hochzeit sollte die Versöhnung zwischen den Reformierten und den Katholiken besiegeln, doch das Gegenteil geschah:
Das katholische Königshaus nutzte die Anwesenheit der ranghohen Hugenottenführer für einen mörderischen Plan. In der Nacht der Hochzeit bekamen die bewaffneten Garden den Befehl, den Hugenottenführer Admiral Coligny und weitere einflussreiche Hugenotten zu töten. Damit entfesselte sich ein blutiges Gemetzel, von dem ein Augenzeuge berichtete: 
„Im Morgengrauen, zwischen drei und vier Uhr, läuteten sie Sturm, dazu noch zwei kleine Glocken, die man Kriegsglocken nannte, und augenblicklich ging das Gerücht um, der König hätte erlaubt, allen Hugenotten die Hälse abzuschneiden und ihre Häuser zu plündern. Da setzte überall in Paris ein Gemetzel ein, dass es bald keine Gasse mehr gab, auch die allerkleinste nicht, wo nicht einer den Tod fand, und das Blut floss über die Straßen, als habe es stark geregnet.“
Der abgeschlagene Kopf des Hugenottenführers Coligny wurde als Siegestrophäe zum Pabst nach Rom gebracht, der eine Dankesmesse las. 
Der Bräutigam Heinrich von Navarra, der zu den wenigen überlebenden Hugenotten zählte, wurde gezwungen katholisch zu werden. Später trat er jedoch wieder zum reformierten Bekenntnis über.
Auf den Straßen von Paris aber, ging das Morden weiter und setzte sich über Monate in vielen Teilen Frankreichs fort. 

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