Station: [23] Hugenottische Firmen und Marken


„Milka, die zarteste Versuchung seit es Schokolade gibt.“ 
„Wer sich Creme Mouson anvertraut - fühlt sich wohl in seiner Haut.“
Soviel ist sicher, unsere wunderbare Warenwelt wäre ohne die Produkte hugenottischer Firmen um einiges ärmer.
Auf der ganzen Welt haben sich Nachkommen von Hugenottenfamilien erfolgreich neue Existenzen aufgebaut. Hier, in den Glasvitrinen und in weiteren Vitrinen im Foyer des Museums sehen sie eine Auswahl von Produkten und alten Werbemitteln von Firmen mit hugenottischen Wurzeln. 
Rousselets schnittige Hüte, produziert im Taunus, gehören längst der Vergangenheit an, genauso wie der dreirädrige Lieferwagen Tempo des Fahrzeugherstellers Vidal aus Hamburg-Harburg. Seine Sternstunde als sparsames Kraftfahrzeug war zur Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Aber gebaut wurde er noch lange danach, und zwar in Indien. Erst im Jahr 2000 stellte man auch dort die Produktion endgültig ein. 
Andere Produkte mit hugenottischen Wurzeln haben es zu Weltruhm gebracht, und sind bis heute erfolgreich: Milka-Schokolade kommt ursprünglich aus dem Schweizer Haus Suchard. Philippe Suchard eröffnete 1825 in seiner Geburtsstadt Neunburg seine erste Schokoladen Confiserie. Das Geschäft wuchs schnell zu einem der größten Schokoladenhersteller seiner Zeiter heran. Im Jahr 1901 läuft die erste Milka-Schokolade vom Band, und zwar schon damals in einer lila Verpackung. Die lila Kuh, das unverwechselbare Markenzeichen von Milka, kam erst in den 1970er Jahren dazu.
Auch das Verlagshaus Reclam setzt auf eine starke Farbe als Markenzeichen. Die leuchtend gelben Reclam Heft dürften heute jedem Schüler vertraut sein. Der Hugenottennachkomme Philipp Reclam hat den Verlag 1828 in Leipzig gegründet. Nachdem zweiten Weltkrieg siedelte sein Enkel Ernst Reclam mit dem Verlag nach Stuttgart um, während in Leipzig unter dem Namen Reclam Leipzig das Verlagsgeschäft bis 2006 fortgeführt wurde. 

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