Station: [100] Bad Karlshafen / Deutsches Hugenotten-Museum
Das historische Zentrum von Bad Karlshafen ist ein einmaliges Beispiel barocker Baukunst. Wie weiße Perlen reihen sich die Häuser entlang des Hafenbeckens aneinander. Dieses einheitliche Ortsbild verrät viel über die Entstehungsgeschichte der Stadt.
Bad Karlshafen ist nicht natürlich gewachsen. Die Stadt wurde vor mehr als 300 Jahren mit einer bestimmten Absicht gegründet:
Hier plante und gründete der damalige Landgraf Karl von Hessen-Kassel im Jahr 1699 die Stadt Sieburg, die später ihm zu Ehren in Carlshafen umbenannt wurde. Eine Hugenottenstadt, die den reformierten Glaubensflüchtlingen aus Frankreich eine neue Heimat geben sollte.
Ziel der Stadtgründung war die Stärkung der Wirtschaft des Landes, durch den Aufbau von Fabriken und Handelswegen, mit Hilfe der angesiedelten Hugenotten.
Ein ehrgeiziger Plan. Karlshafen sollte zu einem Zentrum des Binnenhandels werden, mit eigenem Hafen und einem neu angelegten Schifffahrtskanal bis nach Kassel. Das Projekt blieb allerdings unvollendet, der geplante Kanal wurde nie gebaut.
Heute ist Bad Karlshafen der nördlichste Punkt des Europäischen Kulturfernwanderwegs Hugenotten- und Waldenserpfad, der durch die Länder Frankreich, Italien, Schweiz und Deutschland führt. Der Weg zeichnet eine Fluchtroute der Hugenotten und Waldenser nach.
Hier in Bad Karlshafen liegt auch das Deutsche Hugenotten-Museum, das Sie gleich hinter dem Torbogen auf der gegenüberliegenden Straßenseite finden. In den großen Räumen einer ehemaligen Zigarrenfabrik erzählt eine umfangreiche Ausstellung die Geschichte der verfolgten reformierten Christen Frankreichs.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Museum. Die aktuellen Öffnungszeiten hängen im Schaukasten des Museums.
Foto: © DHG