Station: [1] Ein heimeliger Ofen
Gustav Gockel: Was steht denn da? Das ist ja ganz schön schwer zu entziffern. Knifflig, knifflig. Aber ich wäre ja nicht Gustav Gockel, wenn ich das nicht herausbekäme. Ich glaube, ich hab´s. Da steht: Furchtlos und treu. Potzblitz!
Das ist doch das Motto des Königs von Württemberg!? Ui, der Ofen muss ja ganz schön alt sein. Denn das Königreich Württemberg gibt es ja schon eine gaaanze Weile nicht mehr. Das hat schon vor über 100 Jahren aufgehört zu existieren. Und da, über dem Spruchband! Da ist doch auch das Zeichen des Königs zu sehen: Links der Löwe und rechts der Hirsch und mittendrin das Wappen.
Aber wie kommt denn das auf so einen Ofen? Auweia, die werden den Ofen doch nicht dem König geklaut haben!? Aber warte mal, warte mal, nicht gleich durchdrehen Gustav Gockel. Immer schön mit der Ruhe.
Da steht ja nämlich noch etwas anderes. Da steht: Wilhelm Bäuerle und Pauline Bäuerle. Das klingt nicht so nach König! Und da steht auch 1908. Ich wette, die waren miteinander verheiratet. Und der Ofen– Achtung, Gustav Gockel jetzt Detektiv – war ein Hochzeitsgeschenk. Ich wette, genau so war das.
Wollen mal fühlen, aus was der Ofen gemacht ist. Aha, aha, ganz klar, der ist aus Gusseisen.
Da kommt mir ein Gedanke. Mein Freund, der Archivarius hat mir einmal davon erzählt. Und zwar: Nicht weit von hier, in Wasseralfingen, gab es früher ein groooßes Hüttenwerk. Dort wurde in riesigen Öfen – mit viel Feuer und Hitze, und viel Zisch und Peng – Eisen hergestellt.
Und dieses Hüttenwerk in Wasseralfingen gehörte damals dem König von Württemberg. Bestimmt wurde der Ofen dort gefertigt. Und deshalb trägt er auch das Wappen des Königs. Ich sag´s doch: Gustav Gockel, Super-Detektiv!
Foto: © Jürgen Bahnmayer