Station: [20] Keramik-Museum Bürgel
M: Irdenware, Steinzeug, Engobe und blaue Schürze – wer tiefer in die Geschichte der Bürgeler Keramikherstellung eintauchen will, ist hier genau richtig! In der denkmalgeschützten Alten Schule aus dem 18. Jahrhundert ist heute das Keramik-Museum Bürgel untergebracht …
F: … das auch selbst auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. 1880 gegründet, sollte es zunächst als Mustersammlung für die hier ansässigen Töpfermeister dienen. Denn Bürgel versuchte den Übergang von den handwerklich arbeitenden Einzelbetrieben hin zu einem Manufakturwesen, das die Gebrauchskeramik hinter sich lassen und sich auf das Gießen von Kunstkeramik spezialisieren sollte. Dafür wurden eine Zeichenschule und eben auch das Museum ins Leben gerufen.
M: Die heutige Dauerausstellung zeigt die Entwicklung des Bürgeler Töpferhandwerks von den Anfängen der Zunft im 17. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Es stellt die wichtigsten in Bürgel tätigen Keramiker und Keramikerinnen und ihre Werke vor und zeichnet die ereignisreiche Entwicklung der hiesigen Keramik nach: angefangen von den funktionalen Haushaltswaren und Gebrauchsgegenständen früherer Jahrhunderte über die kaiserzeitlichen Dekorationsobjekte, die ersten Anfänge des Blau-Weiß-Dekors, die atemberaubenden Kreationen des Jugendstil-Künstlers Henry van de Velde bis hin zu den Meistern der DDR-Zeit, die neben Blau-Weiß jeweils zu ihrer eigenen Formensprache fanden.
F: Seit 1995 verleiht das Keramik-Museum Bürgel zum jährlich stattfindenden Bürgeler Töpfermarkt den Walter-Gebauer-Keramikpreis, der die hohe handwerkliche Qualität und besondere gestalterische Ansprüche heute tätiger Keramiker und Keramikerinnen würdigt.