Station: [12] Töpferei Yvette Klein
Mit zwei Töpferscheiben und einem Ofen ging es 1990 los:
F: Die Töpfermeisterin Yvette Klein und ihr Mann Andreas Wuschansky konnten den alten Vierseitenhof in Rodigast, einem Ortsteil von Bürgel an der B7, kaufen und dort ihre Werkstatt einrichten.
M: Yvette Klein hatte da schon in fast allen Bürgeler Werkstätten gearbeitet und machte sich nun daran, von den Bürgeler Traditionen ausgehend ihre eigenen Formen und Dekore zu entwickeln. In der Schausammlung des Keramik-Museums suchte sie nach Inspirationsquellen für ihre eigenen Kollektionen und fand Töpfe und Vasen mit filigranen floralen Dekoren in der in Bürgel weit verbreiteten Technik der Engobemalerei.
F: Aus diesen traditionellen Stücken entstand Yvette Kleins Wiesendekor, bei dem Halme und Blüten frei Hand auf den lederharten Ton aufgetragen werden: Die Engobe, der flüssige, eingefärbte Ton, wird Strich für Strich und Punkt für Punkt auf den rohen Scherben gemalt. Im Lauf der Jahre entwickelte sie – vom Wiesendekor ausgehend – Ornamente in Form von stilisierten Dolden, Mohnkapseln und vielem mehr.
M: Während beim Wiesendekor die zarten Zeichnungen im Vordergrund stehen, leuchten Yvette Kleins andere Serien in bunten Farben: aus dem traditionellen Bürgeler Blau-weiß ist hier ein kräftiges, frisches Rot-weiß geworden. Tönerne Glöckchen und stilisierte Blüten schmücken sich mit farbenfrohen Ringeln. Sie sind für die Gartendekoration gedacht…
F: … genau wie die überlebensgroßen Schneckenhäuser, Kugeln und Köpfe, die jahrein, jahraus den Garten schmücken können. Sie sind winterfest und setzen sich durch ihre schlichten, reduzierten Formen von der detailreichen Gebrauchskeramik ab. Die ganze Produktpalette kann in Yvette Kleins Schauräumen in Augenschein genommen werden. Und wenn ein Kunde ganz besondere Wünsche oder Ideen hat, ist das ganz bestimmt auch kein Problem für die vielseitige Töpferin.
Fotos: © Keramikmuseum Bürgel