Station: [13] Die Sieg


Die Sieg:

Huhuuu ... Hallo Emil.

Emil Eisvogel:

Ha-llo??? Wer spricht denn da?

Die Sieg:

Na, ich bin es, der Fluss. Die Sieg. Wie schaut´s aus, soll ich dich ein Stückchen mitnehmen?

Emil Eisvogel:

Das ist nett von dir. Aber … ich habe kein Boot und auch kein Floß.

Die Sieg:

Du bist doch ein Eisvogel. Du kannst doch bestimmt schwimmen!?

Emil Eisvogel:

Äh … nee. Ich bin ein super Taucher! Das ja. Aber leider kein guter Schwimmer.

Die Sieg:

Ach, das macht nichts. Du kannst ja auch einfach ein bisschen am Ufer sitzenbleiben und ich erzähle dir etwas über mich. Weißt du, früher schlängelte ich mich in groooßen, weiten Bögen durch die Landschaft. Bei jedem Hochwasser veränderte sich mein Lauf. Es entstanden immer wieder neue Flussarme, Flutrinnen, Tümpel und Inseln. Das war ein Spaß!

Aber vor rund 200 Jahren passierte dann etwas.

Die Menschen fingen an, meinen Lauf zu begradigen. Statt in Bögen sollte es nun schnurstracks geradeaus gehen. Auf diese Weise wollten sie ihre Felder und Äcker besser vor dem Hochwasser schützen.

Die Menschen gingen aber noch weiter!

Stell dir mal vor, sie verlegten sogar meine Mündung! Also jene Stelle, an der ich den Rhein fließe. Das Ganze war aber keine gute Idee: Ich floss dadurch zwar schneller, aber ich hatte auch eine Menge Sand und Kies im Gepäck – und dieses ganze Zeug lagerte sich natürlich in der Mündung ab. Dadurch kamen irgendwann keine Schiffe mehr durch.

Was haben die Menschen also gemacht? Sie haben meine Mündung wieder zurückverlegt.

Emil Eisvogel:

Boah, du hast ja schon ganz schön viel erlebt. Vielleicht baue ich mir doch noch ein kleines Floß und fahre ein Stück mit dir mit.

Foto: © Wuller