Station: [9] Feldschmiede
Stellen Sie sich vor, Sie leben irgendwann im 18. oder 19. Jahrhundert in einem kleinen Dorf, und weit und breit ist kein Schmied in Sicht. Wenn da ein Ackergerät kaputtgeht oder neu hergestellt werden muss, dann sind Sie froh, dass alle paar Wochen der sogenannte Laufschmied vorbeikommt. Auf einem fahrbaren oder tragbaren Untergestell hat er seine kleine Esse, die so genannte Feldschmiede dabei und kann das Nötigste richten.
In seinem unteren Teil verfügt das transportable Gestell ebenfalls über ein Schwungrad, das über einen Keilriemen aus Leder ein Gebläse antreibt. Und dieses Gebläse versorgt das kleine Schmiedefeuer auf der Arbeitsfläche mit Sauerstoff. Dazu ein kleiner Amboss und wenige, ausgewählte Werkzeuge – damit lässt sich schon einiges richten.
Und in Kriegszeiten waren die Laufschmiede unabkömmlich. Sie zogen mit den Soldaten ins Feld und reparierten Waffen und Geräte direkt vor Ort. Sie beschlugen die Pferde oder Wagenräder neu – kurzum, mit ihren kleinen, transportablen Arbeitsstellen übernahmen sie alle anfallenden Metallarbeiten.
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann