Station: [5] Die Kupferschmiedewerkstatt
Kessel, Kannen, Trichter, Pfannen und natürlich die schönen kupfernen Teekessel – die Produktpalette des Kupferschmieds war breit gefächert. Er bearbeitete hauptsächlich Kupfer und Messing. Und welche Geräte und Werkzeuge er alles brauchte, das zeigt Ihnen diese historische Werkstatt.
Deren Ausstattung ist nicht nur historisch, sondern auch authentisch. Alles, was Sie hier sehen, war jahrzehntelang in Gebrauch und wurde dem Museum von verschiedenen Handwerkern zur Verfügung gestellt. Besonders beeindruckend ist natürlich die Esse mit Rauchfang und dem großen Blasebalg.
Ach, die gute alte Zeit! So romantisch sehen die Werkstätten heute freilich nicht mehr aus. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich zunächst kleine Fabriken und schließlich große Industriebetriebe, die die Aufgaben der Kupferschmiede übernahmen. Seit 1998 nennt sich der Beruf „Behälter- und Apparatebauer“. Sein Aufgabenbereich ist aber mindestens ebenso vielfältig wie früher. Der Behälter- und Apparatebauer konstruiert verfahrenstechnische Anlagen und Anlagenteile mit hoch-, niedrig und unlegierten Stählen, Nichteisenmetallen und Kunststoffen für alle Medien im gesamten Druck- und Temperaturbereich! Damit deckt er eine große Bandbreite an Produkten ab. Behälter und Anlagen für die Chemie- und Pharmaindustrie, Lebensmittel und Getränkeherstellung beschreiben nur einen Teil der Aufgaben. Eine Menge Produkte wie Benzin, Kosmetik, Impfstoffe, Joghurt oder Bier könnten ohne den Behälter- und Apparatebauer gar nicht hergestellt werden.
Da kann ich nur sagen: ein Glück, dass es den Behälter- und Apparatebauer gibt!
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann