Station: [41] historische Abkantbänke
Um eine lange Blechbahn schön gerade zu biegen, braucht man eine Abkantbank oder Biegemaschine. Ihr Prinzip ist einfach, aber das Ergebnis bestechend.
Das Blech wird in die Abkantbank eingeführt und zwischen der Oberwange und der Biegewange eingeklemmt – natürlich genau an der Stelle, an der gleich die Kante entstehen soll, und die man zuvor angerissen, also angezeichnet hat.
Dann macht man sich die Hebelwirkung zu Nutze: Die breitere Biegewange wird nach oben geschwenkt, sie nimmt den freistehenden Teil der eingeklemmten Blechbahn mit, die schnurgerade, wie an einem Lineal, nach oben gebogen wird.
Abkantbänke dieser Art existieren schon seit Hunderten von Jahren. Die älteste hier im Museum ausgestellte Bank stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, sie ist also mehr als 150 Jahre alt und fast vollständig aus Holz.
Je jünger die Bänke sind, desto mehr Metalleinlagen finden sich an den Geräten. Heutzutage bestehen sie vollständig aus Metall und sind in Segmente unterteilt. So ist es mit einigem Geschick auch möglich, viereckige Schachteln und Behälter auf der Abkantbank zu biegen. Das Prinzip und die Handhabung sind aber dieselben geblieben.
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann