Station: [37] Lötlampenhimmel: Funktionsweise Lötlampen


Da könnte einem ja ganz romantisch ums Herz werden! Hunderte von Lötlampen kreisen um eine Kirchturmkugel… oder ist es ein unentdeckter Planet? … oder der Todesstern?

Wie dem auch sei, die Lötlampe ist der Fixstern eines jeden Klempners. Mit ihrer Hilfe wird der Lötkolben erhitzt, der das Lot schmilzt, das wiederum die metallischen Bauteile stoffschlüssig miteinander verbindet.

Doch Vorsicht! Löten ist nicht gleich Schweißen! Während beim Löten nur das Lot geschmolzen wird, um die Metalle zu verbinden, werden beim Schweißen auch die zu verbindenden Metalle geschmolzen. Schon vor mehr als 5000 Jahren kam im Alten Ägypten nachweislich die Löttechnik zum Einsatz, um Schmuckstücke aus Gold und Silber herzustellen. Die Lötkolben erwärmte man damals und auch später noch in kohle- oder holzbeheizten Öfen oder über offenen Flammen – eine ziemlich komplizierte Angelegenheit. Und damit auf dem Dach oder an der Dachrinne immer ein Lötkolben einsatzbereit war, wurden immer mehrere Lötkolben gleichzeitig im Ofen erhitzt. Die Klempner hatten also zu allen Zeiten „mehrere Eisen im Feuer“.

Erst Ende der 1790er Jahre war damit Schluss! Denn da entwickelte ein gewisser August von Marquardt im brandenburgischen Eberswalde die tragbare Lötlampe. Die lief zunächst auf Basis von Weingeistdampf, später dann mit Benzin… und wurde zu einem treuen Begleiter des Klempners.

Seitdem hat dieser kleine, feine Flammenwerfer den Klempner nicht mehr verlassen und folgt ihm auf alle Dächer dieser Welt. Wie romantisch!

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann