Station: [29] Das Nieten
Im Schiffsbau, in der Raumfahrt, bei der Herstellung von Jeans und natürlich auch in der Klempnerei – ohne Nieten geht gar nichts. Die kleinen, unscheinbaren Stifte halten alles zusammen, was so schnell nicht mehr voneinander loskommen soll. Für die meisten nicht-lösbaren Verbindungen sind Nieten das Mittel der Wahl.
Ihre Anwendung ist hingegen denkbar einfach: Zunächst wird durch die Materialien, die miteinander vernietet werden sollen, ein Loch gebohrt oder gestanzt. Damit der Niet gut hält und nicht schief sitzt, müssen die Kanten des Loches schön sauber, also entgratet, sein. Dann wird der Niet hindurchgeführt. Er hat einen Stift und einen runden Kopf, der in dem Loch hängenbleibt. Dann wird der Niet auf die richtige Länge gekürzt und das stehengebliebene Stück des Stifts so lange mit dem Hammer bearbeitet, bis es sich im wahrsten Sinne des Wortes breitgemacht hat und das Loch von der anderen Seite aus verschließt. Fertig ist die Vernietung.
Auch wenn man Materialien an Stellen verbinden will, an die man nicht gut rankommt, gibt es Abhilfe: Den sogenannten Blindniet, ebenfalls ein Stift mit einem runden Kopf. Darüber befindet sich eine Art Metallhülse mit einem scheibenförmigen Abschluss. Der Blindniet wird nun eingeführt, bis die Scheibe von oben auf dem Material aufliegt. Dann kommt die Blindnietzange ins Spiel: Sie fasst den Stiel, zieht ihn und quetscht dabei die Metallhülse, die sich langsam von unten nach oben bewegt. Ist die Nietverbindung fest, bricht der Stift ab – ganz einfach, auch wenn es sich kompliziert anhört.
Wer das alles nochmal von echten Profis vorgeführt bekommen möchte: Der Film zeigt beide Arten der Vernietung.
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann