Station: [26] Das Biegen


Um es gleich vorweg zu sagen: „Biegen“ und „Kanten“ ist dasselbe. Beim Biegen bzw. Kanten wird das Blech in einer geraden Linie verformt – einer der häufigsten Handgriffe des Klempners.

Das kann auf mehrere Arten geschehen: Entweder man nimmt das Werkstück, legt es auf eine gerade Kante wie beispielsweise einen Polierstock und schlägt vorsichtig mit dem Hammer auf die abzukantende Stelle – bis sie sich senkt.

Doch natürlich gibt es auch spezielle Werkzeuge fürs Biegen oder Kanten: so genannte Handabkanter, die aussehen wie Zangen. Sie haben vorne ein Profil, das den Knick im Blech schon vorgibt. Man fasst mit ihnen die Stelle, an der gebogen werden soll, schließt den Handabkanter und führt das Blech langsam in die Richtung, in die man es haben möchte.

Die einfachste und effektivste Methode ist sicherlich das Biegen oder Kanten mit der Maschine, der Abkantbank. Sie eignet sich vor allem, wenn längere Strecken gebogen werden sollen. Man legt das Blech in die Maschine ein, legt es an der Kante an, spannt es ein und kippt den vorderen Teil der Maschine nach oben. Das eingespannte Blech kippt mit und wird gebogen. Ganz einfach! 

Hier auf dem Arbeitsplatz steht eine kleine Abkantbank. Doch weiter hinten im Raum, hinter dem langen Arbeitstisch, werden Sie noch mehrere große, professionelle Abkantbänke sehen. Die dürfen allerdings nicht ohne Aufsicht bedient werden.

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann