Station: [25] Das Sicken
Sicken – das sind regelmäßige Vertiefungen und Kerben im Blech, die nicht nur hübsch aussehen können, sondern vor allem auch die Stabilität des Bleches erhöhen. Denken Sie an die Rillen rund um eine Konservendose. Sicken sind aber vor allem bei größeren Oberflächen wichtig – die Abtropfrinnen in Ihrer Küchenspüle beispielsweise sind nichts Anderes als Sicken. Sie sind praktisch, da das Wasser schön abläuft. Vor allem aber machen sie die Fläche stabiler.
Natürlich werden diese Vertiefungen heute mit Maschinen ins Blech gebracht. Jeder Klempnerlehrling lernt jedoch das Sicken von Hand. Und das ist auch gut so… und gar nicht so kompliziert.
Haben Sie den Sickenstock gesehen, der vorne in den Tisch eingelassen ist? Auf seiner Oberfläche sehen Sie die verschiedensten Mulden – je nachdem, wie groß die spätere Sicke sein soll.
Das Blech wird nun langsam und mit ruhiger Hand durch diese Rinne geführt und von oben mit dem Hammer bearbeitet. Die Unebenheiten müssen geschlichtet werden, danach beginnt der nächste Arbeitsgang… bis die Sicke so tief ist, wie man sie haben möchte.
Besonders viel Fingerspitzengefühl ist geboten, wenn die Sicke keine Vertiefung, sondern eine Erhöhung werden soll – eine sogenannte Kornsicke. Auch dafür gibt es das passende Werkzeug: einen Hammer, der exakt auf die Wulst des Kornsickenstocks passt. Doch wenn da ein Schlag daneben geht, kann schnell die ganze Arbeit ruiniert sein.
Erfahrende Klempner schlagen solche Sicken jedoch fast im Schlaf!
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann