Station: [20] Das Runden
Erinnern Sie sich noch an den alten Spengler Thalmayer und seine halsbrecherischen Klettereien gleich unter den Dachtraufen? Das war gefährlich aber notwendig. Denn die Herstellung und Montage von Regenrinnen und Fallrohren ist ein ganz wichtiges Arbeitsfeld der Klempner. Doch zunächst muss aus dem Blech in der Werkstatt ein Rohr oder eine Dachrinne entstehen. Und wie das geht, das zeigt Ihnen dieser Arbeitsplatz. Hier geht es um das so genannte „Runden“ – also um das Verformen der Bleche zu einer runden Form.
Ein dünnes und kleines Blech kann man einfach über ein Rohr oder einen runden Zylinder legen und mit Bärenkraft biegen. Die Kanten sollte man vorher mit einem Holzhammer angerundet haben, damit man sich nicht verletzt.
Bei größeren und stärkeren Blechen muss die Rundbiegemaschine ans Werk. Dabei wird das Blech zwischen drei Walzen hindurchgeführt: einer Ober- und einer Unterwalze, die den Lauf des Blechs bestimmen. Die verstellbare Biegwalze wird nun Schritt für Schritt angezogen, so dass der Abstand zwischen den Walzen immer kleiner und wird und der Weg, den das Blech nehmen muss, immer enger.
Dabei ist Geduld gefragt, denn so ein Rundungsvorgang sollte immer in mehreren Arbeitsschritten gemacht werden. Zum Schluss wird der ausdauernde Handwerker aber belohnt: mit einem Rohr in perfekter Rundform!
Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann