Station: [10] Der Klempner


Klempner, Spengler, Blechner oder Flaschner – verehrte Hörerinnen und Hörer – lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen: All diese Begriffe bezeichnen ein- und dasselbe Berufsbild: den Klempner. 

Und dieser Klempner – auch hier Obacht gegeben! – der Klempner ist nicht derjenige, den Sie rufen, wenn Ihre Toilette verstopft ist oder Ihre Dusche einen Wasserschaden angerichtet hat! Das ist der „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk“. Der Klempner hingegen hat sich auf die Herstellung von Blechbekleidungen und Dachentwässerungen spezialisiert. Der Beruf hat sich aus der Kupferschmiedekunst entwickelt und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Schon der Palast des biblischen Königs Salomo soll über und über mit Goldblech gedeckt gewesen sein. So steht es zumindest im Alten Testament.

Im vierten Jahrhundert unserer Zeitrechnung macht sich Kaiser Konstantin daran, das bis dahin größte überdachte Gebäude der Welt zu errichten: die Hagia Sophia in Konstantinopel. Und diese bemerkenswerte Kirche hat nicht nur das größte, sondern auch das erste nachgewiesene Metalldach der Welt – ein Dach aus Blei. Dann kommen noch: der Petersdom in Rom, die Markuskirche in Venedig, St. Paul’s Cathedral, der Kölner Dom… die Liste der illustren Bauten, an denen Klempner oder Spengler ganz maßgeblich beteiligt waren, ist lang. 

Im Jahr 1813 schließlich… entsteht in Paris das erste Zinkdach in Falztechnik. Denn…

Ach! Was wäre Paris ohne seine Blechdächer! Nur halb so schön!

Daher gilt: Richten Sie Ihren Blick nach oben und lernen Sie, die kunstvollen Dächer und Fassadenelemente zu beachten. Heute leistet der Klempner nicht nur einen wichtigen Beitrag im Rahmen des Denkmalschutzes bei der Sanierung historischer Zink- und Kupferdächer, sondern auch im Bereich der modernen Architektur im Innen- und Außenbereich. Nicht zuletzt in diesem Museumsgebäude!

 

Alle Abbildungen: © Europäisches Klempner- und Kupferschmiedemuseum, Foto: Klaus Hofmann