Station: [4] Familiäre Netzwerke


In den Höfen „Markt 4 und 5“ gründete Lucas Cranach d. Ä. seine Familie. Er heiratete Barbara Brengebier, die Tochter des Gothaer Bürgermeisters Jobst Brengebier und seiner Frau Ursula. Die Cranachs hatten fünf Kinder: Ursula, Barbara und Anna sowie Johannes und Lucas. Johannes – er wurde „Hans“ gerufen – und Lucas traten in die Fußstapfen ihres Vaters. Sie wurden ab den späten 1520er-Jahren in seiner Werkstatt ausgebildet. Hans starb 1537 im Alter von etwa 25 Jahren. Sohn Lucas – später als Lucas der Jüngere bekannt – übernahm die Werkstatt, nachdem sein Vater 1550 Wittenberg verlassen hatte. Er führte sie bis zu seinem Tod im Jahr 1586.  

Und seine Töchter? 

Sie heirateten in bedeutende Familien ein. Ursula heiratete den Juristen Georg Dasch, der später Bürgermeister von Gotha wurde. Cranachs jüngste Tochter Anna war mit dem Wittenberger Apotheker Caspar Pfreundt liiert, der die Apotheke Cranachs leitete. Barbara wiederum heiratete 1543 Christian Brück, den Sohn des sächsischen Kanzlers, Gregor Brück. Zwölf Jahre später, im Jahr 1555, wurde Christian Brück ebenfalls Kanzler von Sachsen. 

Die Eheleute Brück hatten mehrere Kinder. Ihre Tochter Barbara heiratete den Weimarer Bürgermeister Jacob Schröter. Aus dieser Linie stammt die Mutter des Dichters Johann Wolfgang von Goethe. Lucas Cranach war also Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater von Goethe. Später soll Goethe über Cranach geschrieben haben: …

…„in Hinsicht auf Wahrheit und Blüte“ könne er „selbst neben Tizian bestehen“.

 

Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch und Cranach Stiftung