Station: [21] Der Förderverein


Die Häuser am Markt 4 und in der Schlossstraße 1 werden heute als Cranach-Höfe bezeichnet. Eigentümerin ist die Stadt Wittenberg. Doch ohne den engagierten Einsatz Wittenberger Bürgerinnen und Bürger hätte die Geschichte umgeschrieben werden müssen 

Alles begann 1989 als in den Wittenberger Kirchen Bürgerinnen und Bürger der Stadt zur Rettung der historischen Cranach-Höfe aufriefen. Sie hatten erkannt, welche Juwelen mitten in ihrer Stadt lagen, die jedoch zunehmend verfielen. Rechts und links an der Wand sehen Sie auf den Fotos den Zustand der Höfe vor der Sanierung. Aus diesem Aufruf bildete sich eine Bürgerinitiative, die das Projekt mit Spenden und ehrenamtlicher Tätigkeit unterstützte. Im Januar 1990 erarbeitete sie eine Satzung zur Gründung einer Stiftung und reichte sie beim damaligen Kreisgericht zur Registrierung ein. Aufgrund des gesellschaftlichen Umbruchs – es war die Zeit der Wiedervereinigung – ließ die Registrierung auf sich warten. Denn ein Stiftungsgesetz gab es in der DDR nicht.

Aus der Initiative wurde also erst einmal ein Verein, eingetragen als „Stiftung Cranach Höfe e. V.“ Die Mitglieder waren von Anfang an sehr aktiv, organisierten Events in den verfallenen Gebäuden, sammelten Spenden, warben um Förderer, um eine Bürgerstiftung gründen zu können. Im September 1994 war es dann so weit: Die Cranach-Stiftung wurde gegründet.

Ab 1995 ließ die Stadt in Absprache mit der Stiftung und unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes umfassende Restaurierungsmaßnahmen in beiden Höfen durchführen. Die Ergebnisse haben Sie auf Ihrem Rundgang ja gesehen. Noch heute unterstützen die Mitglieder des Fördervereins die Stiftung. Sie arbeiten ehrenamtlich im Museum, assistieren bei Festen und helfen mit ihren Mitgliedsbeiträgen die kulturellen Aktivitäten der Stiftung zu finanzieren.

 

Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch und Cranach Stiftung