Station: [20] Die Werkstatt II


Gemälde aus der Cranach Werkstatt waren beliebt und wurden schon im 16. Jahrhundert kopiert. Das rechte Bild zeigt  „Christus und die Ehebrecherin“. Dieses Gemälde wurde in den 1920er-Jahren von einer Schweizer Familie nach Kanada ausgeführt. Sie dachten, es sei ein Original. Der Erbe bot der Cranach Stiftung das Bild an. Leider stellte sich bei einer Prüfung heraus, dass es eine alte Kopie ist, die zwischen 1640 und 1740 angefertigt wurde. Das Gemälde wurde daraufhin der Stiftung geschenkt.

Das Porträt von Cranach dem Älteren ist ebenfalls eine Kopie. Das Original wurde von Lucas Cranach dem Jüngeren gemalt. Es hängt in den Uffizien in Florenz. 

Er porträtierte seinen Vater im Jahr 1550, bevor dieser aus Wittenberg abreiste, um Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen in Augsburg als Hofmaler zu dienen. Der Kurfürst war in kaiserliche Gefangenschaft geraten, weil er 1546/47 als Anführer des Schmalkaldischen Bundes der Protestanten gegen Kaiser Karl V. kämpfte. Der Kaiser wollte nach der Reformation die Wiederherstellung der Religionseinheit im Reich erzwingen. 

Lucas Cranach der Ältere arbeitete bis zu seinem Tod weiter als Hofmaler für Johann Friedrich, erst in Augsburg und nach dessen Begnadigung in Weimar. Dort starb Cranach 1553.

Ein weiteres Bild zeigt „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ aus dem Jahr 1504. Es ist eine Kopie der Künstlerin Hildegard Klinkert, die im 20. Jahrhundert in Berlin lebte. Das Original können Sie in der Gemäldegalerie in Berlin bewundern. Es ist ein frühes von Cranach signiertes und datiertes Werk.

 

Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch und Cranach Stiftung