Station: [2] Wittenberg, Anfang des 16. Jahrhunderts
Von 1486 bis zu seinem Tod im Jahr 1525 war Friedrich der Weise Kurfürst von Sachsen. Er baute Wittenberg zur Residenzstadt aus. Zu einer Stadt, in der Wissenschaft und Künste das Sagen hatten. 1502 gründete er eine Universität und vergab im Zusammenhang mit dem Neubau von Schloss und Schlosskirche Aufträge an Künstler wie Albrecht Dürer oder Jacopo de' Barbari. Und dann holte er auch noch Lucas Cranach als Hofmaler auf sein Schloss.
Ein Porträt Friedrichs des Weisen sehen Sie hier an der Wand. Das Original hat natürlich Lucas Cranach gemalt. Ebenso die Porträts der sächsischen Kurfürsten Johann und Johann Friedrich, für die Cranach ebenfalls als Hofmaler tätig war. Insgesamt 48 Jahre arbeitete Cranach für die Kurfürsten von Sachsen.
Obwohl die Pest im 16. Jahrhundert 13 Mal in Wittenberg wütete, stieg die Einwohnerzahl des kleinen Städtchens. Vor allem die Universität mit den Reformatoren trug maßgeblich zur Entwicklung der Stadt bei. Wittenberg entwickelte sich auch zu einem bedeutenden deutschen Druck- und Verlagsort. Woran Cranach mit seiner produktiven Werkstatt nicht unbeteiligt war.
Auf dem Boden sehen Sie den Grundriss der alten Stadt Wittenberg. In der Mitte liegt der Marktplatz mit diesem Cranach Hof, die Nummer 3 im Grundriss. Es ist das erste Haus, das Cranach 1511 in Wittenberg gekauft hat. Bis dahin lebte er im Schloss des Kurfürsten, in der sogenannten Hofmaler-Stube. 1512 kaufte Cranach das Grundstück am Markt 5 hinzu. Später das Grundstück in der Schlossstraße – die Nummer 2 im Grundriss.
Schauen Sie sich noch ein wenig um und lernen Sie die Weggefährten Lucas Cranachs kennen. Übrigens im Original alle aus seiner Werkstatt.
Alle Abbildungen: © Dagmar Trüpschuch und Cranach Stiftung