Station: [16] Josef Kohler und der Kirchenbrand 1853


Kleiner Mönch: Josef Kohler. Du hast also den Verfall unseres schönen Klosters miterleben müssen. Du Unglücksrabe.

Maus: Wie man es nimmt. Immerhin durfte er im Kloster bleiben und Pfarrer von Schuttern werden. Mehr als 50 Jahre lang war er hier Pfarrer. Doch du hast recht: In dieser Zeit gingen viele Klostergebäude kaputt, weil niemand sie mehr reparierte. Die Leute, die in Schuttern und Friesenheim lebten, die holten sich die Steine, um daraus ihre eigenen Häuser zu bauen. Die große Bibliothek des Klosters wurde verkauft. Und Josef Kohler hatte alle Hände voll zu tun, um überhaupt die große Kirche zu erhalten. Für ein kleines Dorf wie Schuttern war die ja eigentlich viel zu groß.

Kleiner Mönch: Aber ... zu groß hin oder her ... die Kirche ist das Herzstück des ganzen ehrwürdigen Klosters!

Maus: Das es ja nun nicht mehr gab. Und zu allem Unglück ist sie auch noch abgebrannt.

Kleiner Mönch: Die Kirche? Abgebrannt?

Maus: Bei einem Gewitter ist nachts der Blitz in den Kirchturm eingeschlagen und hat alles in Brand gesetzt. Der Pfarrer Josef Kohler ist hinein- und hinausgerannt und hat versucht zu retten, was zu retten ging. Aber am nächsten Morgen waren von der Kirche nur noch die vier rauchenden Wände übrig. Das war im Jahr 1853.

Kleiner Mönch: Oh Unglück und Verdamnis! Zuerst diese... diese Revolution und die Schließung unseres schönen Klosters. Und dann auch noch der Brand! Was für ein Elend!

Maus: Ja, der Josef Kohler, der hat wirklich eine Menge mitgemacht!

Foto: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim