Station: [2] Stangenkühler
M: Das Geheimnis der Schnapsbrennerei liegt … Na, wer weiß es? In der Kühlung. Denn je effektiver die Kühlung, desto höher der Ertrag. Daher wurden die Brenngeräte im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert.
F: Man verlängerte das Kühlrohr – und führte es zusätzlich durch ein mit Wasser gefülltes Fass. Später kam ein zweites Rohr hinzu, wodurch sich die Kühlleistung verdoppelte.
M: Die Idee einer solchen Wasserkühlung entstand vermutlich um das Jahr 1400. Man konnte so wirtschaftlicher arbeiten, größere Mengen und hochprozentigeren Alkohol destillieren. Der erste Brand, der sogenannte Raubrand, hatte etwa 20 Prozent Alkohol. Es folgte ein zweiter Brand, der sogenannte Feinbrand, bei dem der Alkoholgehalt auf 50 Prozent und mehr erhöht werden konnte.
F: Und noch eine technische Neuerung kam hinzu: Die Brennblase wurde fortan indirekt beheizt. Wodurch die Maische nicht mehr so schnell anbrannte. Zum Befüllen musste aber nach wie vor der aufgesteckte Kondensationshelm abgenommen werden. Heutzutage sind diese Helme verschraubt und die Brennblase wird über eine zweite Öffnung befüllt. Der Helm hat noch eine zusätzliche Aufgabe: Er verhindert, dass überschäumende Maische in das Destillat gelangt.
Fotos: © Förderverein Museum im Steinhaus e.V.