Station: [52] Heizen
„Auch in den kalten Wintermonaten ließ es sich auf Schloss Horst gut wohnen – schließlich hatte der Bauherr die modernsten Heizungen seiner Zeit einbauen lassen: Öfen aus Kacheln oder Eisenplatten, zuweilen kombiniert. Diese konnten durch Wandöffnungen aus angrenzenden Räumen oder Gängen befeuert werden, ohne dass es in den guten Stuben Dreck oder Rauch gab; zudem sorgten eiserne Ofenplatten für die bessere Abstrahlung und Speicherung der Wärme. Selbstverständlich ließ Rutger von der Horst auch die Kamine reichlich verzieren – und so entstanden zahlreiche große Bildkamine aus Sandstein. Diese heizten zwar nicht sehr effektiv, waren aber repräsentativ: Ihre imposanten Darstellungen bildeten im Schloss ohne Frage die Glanzstücke der Innenaus-stattung. Sie zeigten bekannte und beliebte biblische oder weltliche Motive; so gab es etwa den „Kain- und Abel-Kamin“ oder den „Troja-Kamin“, die heute im Essener Schloss Hugenpoet zu bewundern sind. Leider ist von dieser alten Wohnpracht im Schloss Horst selbst außer dem „Auferstehungskamin“ kaum noch etwas erhalten…“