Station: [5] Der Zimmermann
„Mit Beginn der Arbeiten 1554 kommen auch die ersten Zimmerleute nach Horst. Die Quellen belegen, wir schwer es ist, diese gefragten Handwerker zu finden. Ihre Heimatorte liegen jedenfalls jenseits des heutigen Ruhrgebiets. Ihr Material hingegen kann Rutger von der Horst zum größten Teil selbst beisteuern – nämlich aus seinen eigenen Wäldern. Dieses Holz verarbeiten die Zimmerleute vor allem für die Fachwerkwände sowie die Decken- und Dachkonstruktionen. Das ist harte körperliche Arbeit, weshalb die Gesellen übrigens älter sein müssen als in anderen Handwerks-Berufen.
Die wichtigste Arbeit der Zimmerleute auf der Baustelle gilt den Dachstühlen. Diese werden übrigens nicht erst in luftiger Höhe, sondern zunächst am Boden zusammengesetzt – sozusagen als Probe, ob auch alle Teile zusammenpassen. Erst wenn das der Fall ist, wird der Dachstuhl wieder zerlegt, die Bestandteile aufs Gebäude geschafft und erneut zusammengebaut. Dann kann stolz das Richtfest gefeiert werden – übrigens ein alter Brauch, den wir noch heute der Zimmermanns-Tradition verdanken.“