Station: [47] Jagd
„Waidmannsheil! Rutger von der Horst war sicherlich bei so mancher Jagd da-bei. Den Adeligen ging es allerdings nicht in erster Linie darum, einen ordentli-chen Reh- oder Hirsch-Braten für die heimische Tafel zu beschaffen – für sie waren solche gemeinsamen Ausflüge vor allem gesellschaftliche Ereignisse. Hier zeigte der Mann von Adel, was er besaß: prächtige Pferde, vornehme Jagdkleidung und kunstvoll verzierte Waffen. Zu den sogenannten „Beizjag-den“, bei denen mit abgerichteten Greifvögeln Beute gemacht wurde, waren sogar die adeligen Damen zugelassen – weil dabei nicht geschossen wurde. Die Jagd war ein Privileg der besseren Gesellschaft, allen Nicht-Adeligen hingegen weitgehend verboten. Die Bauern durften höchstens Hasen oder Vögel mit Fallen jagen – oder verbotenerweise wildern. Aber dabei durften sie sich nicht erwischen lassen…“