Station: [36] Renaissance
„Ein Menschheitstraum wird wahr – zumindest für die Renaissance: Ein Forscher ist am Ende der Welt angekommen, wo sich Himmel und Erde berühren. Er nimmt allen Mut zusammen, steckt seinen Kopf durch das Firmament – und erhält den atemberaubenden Einblick in das Räderwerk des Universums. So zeigt es dieser Holzstich aus dem 19. Jahrhundert. Tatsächlich kann die hier gezeigte Neugier als Sinnbild für die Zeit gelten, die wir heute als „Renaissance“ bezeichnen. Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert prägte sie mit der Rückbesinnung auf das klassische Altertum den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Zu diesem künstlerischen und wissenschaftlichen Aufbruch trugen auch neue geographische Einsichten bei: Leonardo da Vinci verbesserte den Kompass, Gerhard Mercator schuf die ersten modernen Landkarten, und Seefahrer wie Christoph Kolumbus oder Vasco da Gama wagten sich hinaus in die neue, größer gewordene Welt. Aber dass die Erde eine Scheibe sei, wie es dieses Bild zeigt, haben übrigens auch im Mittelalter nur die wenigsten Gelehrten geglaubt…“