Station: [34] Schlossvision
„Im Frühjahr 1554 stand Rutger von der Horst vor den Ruinen der väterlichen Burg. Für den jungen Schlossherrn war dieser Moment allerdings auch eine Chance – er konnte die Anlage von Grund auf neu planen. Seine Vorbilder waren die prachtvollen Schlösser und Adelshäuser, die er vor einigen Jahren auf einer Reise durch Frankreich bewundert hatte: Spektakuläre Neubauten mit geometrisch exakt bemessenen Räumen, einladenden Portalen und prächtigen Sälen, alles aufwändig verziert mit klassischen Säulen, Ornamenten und reichen Schnitz- und Bildhauerarbeiten. So etwas wollte sich Rutger von der Horst daheim auch schaffen, wenngleich zugegebenermaßen alles etwas kleiner – aber ein vierflügliges Schloss mit mächtigen Pavillontürmen an jeder Ecke sollte es schon sein. Und so gab er noch im Jahr 1554 den Startschuss zum Bau seines Schlosses.“