Station: [31] Pferdekopf
„Wenn die wilden Pferde des Emscherbruchs endlich gefangen waren, ging für sie die Quälerei oft erst richtig los. Nach Leibeskräften zerrten die freiheitsliebenden Tiere an den Stricken, die ihnen um den Hals lagen. Doch alles Sträuben nutzte nichts, wenn man ihnen eine sogenannte „Prame“ über die Nüstern klemmte. Das war ein wahres Folterinstrument: Je heftiger sich das Tier wehrte und den Kopf bewegte, umso mehr zogen sich die beiden Seiten dieser Prame zusammen. Sie waren auf der Innenseite mit Spitzen versehen und verursachten beim Pferd große Schmerzen. Es gab für das Pferd nur einen einzigen Weg, diese Tortur zu beenden: nämlich still zu halten. Übrigens hatten schon damals die Menschen ein schlechtes Gewissen wegen dieser groben Vorgehensweise – deshalb setzte sich schließlich die so bezeichnete „Pferde-“ oder „Nasenbremse“ durch, die für die Tiere deutlich weniger schmerzhaft war.“