Station: [18] Vitrine / Sonderpreis Denkmalpflege
Was waren wir stolz, als unserem Förderverein 1997 der Sonderpreis „Denkmalpflege“ beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ von der Nordrhein-Westfalen-Stiftung überreicht wurde! Ein schönes Zeichen! Denn nur durch unseren Einsatz konnte und kann die Alte Mühle Donsbrüggen als funktionstüchtiges technisches Denkmal erhalten werden.
Es war der Müller Johannes Wilhelm Fallier aus Donsbrüggen, der die Mühle errichten ließ und 1824 in Betrieb nahm. In der Vitrine sehen Sie noch das alte Müllerschild. Ganz nach ihrem niederländischen Vorbild hatte sie vier mit Segeltuch bespannte Gatterflügel.
1904 wurden die mit Segeltuch bespannten Gatterflügel gegen Jalousien-Flügel ausgetauscht. Je nach Windstärke konnten sich die Lamellen nun öffnen und schließen. Gleichzeitig wurde die Windrose auf der Mühlenhaube angebracht.
1930 übernahm Alois Fallier die Windmühle.
In den 1950er-Jahren war der deutsche Mehlmarkt überfüllt, Mehlpreise waren niedrig, die Produktion war unwirtschaftlich geworden. Kleinere Mühlen gaben auf. Auch die Mühle Donsbrüggen stellte 1956 ihren Mahlbetrieb ein. Dennoch hielt Alois Fallier seine Mühle instand. 1963 wurde der vorher mit Teerpappe verkleidete Mühlenturm noch mit Eichenschindeln gedeckt und das Flügelwerk mit Bilauschen Ventikantenflügeln modernisiert. Das Prinzip dieser Flügel erläutern wir an Station 2.
Erst unser Förderkreis holte die Mühle 1982 aus ihrem Dornröschenschlaf. Für eine symbolischen Preis von einer Deutschen Mark pachtete unser Verein sie von Alois Fallier. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wurde die Mühle restauriert und 1985 wieder in Betrieb genommen.
Einige aus unserem Förderkreis gingen auch bei einem Müller im niederländischen Groesbeck in die Lehre, um das Müllerhandwerk zu erlernen. Seitdem wird das Wissen rund um die Mühle und unseren Freund, den Wind, an die Mitglieder unseres Förderkreises weitergegeben.
Fotos: © Dagmar Trüpschuch und Förderkreis Alte Mühle Donsbrüggen