Station: [7] Die Familie Puricelli


Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast

und segne, was du uns bescheret hast.

Amen.

 

Amen. Sagen Sie, Mutter, wie war heute Ihr Besuch im Waisenheim in Rheinböllen? Verläuft alles nach Ihrer Zufriedenheit? 

Fünf neue Waisen mussten wir aufnehmen. Es ist eine Schande. Die armen Kinder. Immerhin gibt es einen Ort, an dem sie versorgt sind. Der gute Karl Marx kann schreiben, was er will. Ich halte seine Ideen für Utopie. Natürlich muss die Situation der Arbeiter verbessert werden, natürlich brauchen wir Fürsorge für Kranke, Witwen und Kinder. Aber Marx verbleibt in der Theorie.

Während wir praktisch handeln – und unserer Verantwortung als Großunternehmer nachkommen. Durch die Puricelli-Stiftung leisten wir doch viel Gutes. Nicht nur durch das Waisenhaus in Rheinböllen, sondern auch durch das Blindenheim in Bingen.

Als gute Katholiken ist der Dienst am Nächsten für uns oberste Pflicht. Vergiss das nie, mein Sohn. Vor Kurzem tagte in Bad Kreuznach der „Central-Ausschuss für Innere Mission der evangelischen Kirchen Preussens“. 

Dr. Friedrich Engelmann hat dort angeregt, eine „Stiftung Kinder-Heilanstalt“ zu gründen. Dort könnte Kindern unbemittelter Eltern ein Kuraufenthalt ermöglicht werden – unabhängig von der Konfession.

Das klingt nach einer guten Idee.

Alle Abbildungen : © Schloßparkmuseum Kreuznach