Station: [7] Stadtmodelle


F: Offenbach wurde erstmals im Jahr 977 urkundlich erwähnt. Danach folgte der Jahrhunderte lang andauernde Weg vom Dorf zum Ort, vom Ort zur Stadt, von der Stadt zur Großstadt. Wie es um Offenbach in den Jahren 1800 und 1850 stand, zeigen diese beiden Stadtmodelle. 
 
M: Das Modell aus dem Jahr 1800 zeigt die Zweiteilung Offenbachs. Zentrum ist die Altgemeinde rund um das Isenburger Schloss. Hier lebten die Bauern und Fischer. Am Dorfrand liegt die sogenannte Neugemeinde mit ihren schnurgeraden Straßen. Sie war aus der Zuzugswelle Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts entstanden, als sich Hugenotten und Juden in Offenbach niederließen. 

F: Das andere Stadtmodell zeigt das Mainufer im Jahr 1850. Es konnte damals noch nicht bebaut werden, weil Überschwemmungsgefahr herrschte. Erst nachdem 1892 der Maindamm gebaut wurde, entstanden hier die ersten Häuser. Von den Gebäuden in der Herrnstraße steht heute noch das Büsing-Palais. Das neobarocke Stadtpalais ist nur einige Gehminuten von unserem Museum entfernt. Es gilt als repräsentativster Bau Offenbachs und war früher eine Schnupftabakfabrik.
 
M: Auch der Badetempel der Frankfurter Bankiersfamilie Metzler steht noch, davor ein kleiner Teich. Früher stand er direkt am Mainufer. Heute trennt eine Straße das Badehaus vom Fluss. Auf Ihrem Bildschirm sehen Sie ein stimmungsvolles Gemälde.
F: Die im Stadtmodell pastellfarben dargestellte Gartenlaube jedoch, in der sich Goethe und Lilli Schönemann 1775 getroffen haben, ist heute nicht mehr erhalten. Sie wurde 1892 abgerissen. Mehr über Goethe in Offenbach erfahren Sie an Station 12.
 
M: Dort, wo im Stadtmodell ein Karren von zwei Schimmeln gezogen wird, beginnt die Herrnstraße, an der unser Museum liegt. Die Straße wurde 1691 von Graf Johann Philipp angelegt. Der Name „Herrn“ besagt, dass hier die vornehmen Herren lebten – und keine Fischer und Bauern wie im alten Dorfkern. 

 

Fotos 1-3: ©  J. Baumann

Fotos 4-5: ©  Haus der Stadtgeschichte