Station: [19] Epochenwand
M: Offenbacher Stadtgeschichte auf einen Blick! In der Vitrine unserer Epochenwand sehen Sie Exponate der vergangenen zwei Jahrhunderte, die typisch für ihre jeweilige Zeit sind.
F: Die Zeit von 1815 bis 1871 liegt zwischen dem Ende der isenburgischen Herrschaft und dem deutschen Kaiserreich. Bemerkenswert ist die Zollmarke aus Offenbach, die in Quedlinburg, rund 350 Kilometer von hier entfernt, in einem Garten gefunden wurde. Offenbach gehörte damals zu Hessen-Darmstadt und war Mitglied im preußisch hessischen Zollverein. Das war die Zollunion zwischen dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt und dem Königreich Preußen, zu dem Quedlinburg gehörte.
M: Aus der Zeit von 1871 bis 1918, dem deutschen Kaiserreich, zeigen wir den Reservistenkrug des 168er Regiments, das damals in Offenbach stationiert war. Jeder Soldat erhielt zum Ende seiner Regimentszeit solch einen persönlich gewidmeten Krug.
F: „Wer wird Millionär?“ lautete die Frage in der Weimarer Zeit zwischen 1918 und 1933. Ein Bündel Inflationsgeld, das an die Arbeiter einer Zwiebackfabrik als Lohn ausgezahlt wurde, gibt die Antwort. Das Bündel trägt eine Banderole des traditionsreichen Offenbacher Bankhauses Merzbach. Es sind Geldscheine im Wert von 50 Millionen Mark. Die „Millionäre“ mussten das Geld jedoch sofort ausgeben, denn tags darauf war es bereits wertlos.
M: Die dunkle Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 symbolisiert ein Kinderspielzeug, ein Bombenflugzeug mit abwerfbaren Bomben. So wurden schon die Kleinsten auf den Zweiten Weltkrieg eingestimmt. Ein Judenstern thematisiert die Shoah. Denn auch in Offenbach mussten alle Jüdinnen und Juden den gelben Judenstern tragen.
F: Die Stunde Null schlug in Deutschland 1945 und läutete die Nachkriegszeit ein. Drei Jahre später, 1948, erhielten alle Bürgerinnen und Bürger nach der Währungsreform ein sogenanntes Kopfgeld von 40 Deutschen Mark für den Neuanfang. Sie waren der Start ins Wirtschaftswunder.
Fotos: © Haus der Stadtgeschichte