Station: [13] Sophie von La Roche


F: Als erste Bestsellerautorin Deutschlands gilt Sophie von La Roche. Ihr 1771 erschienener Erfolgsroman „Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ war ein Erfolg bei Publikum und Kritik. Die Erstausgabe des Romans liegt hier in der Vitrine. Der Briefroman war Vorbild für alle folgenden deutschen Briefromane. So auch für Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“. Goethe war zudem einer der Gäste ihres Literatursalons. 

M: Sophie von La Roche wurde am 6. Dezember 1730 in Kaufbeuren geboren und kam 1786, im Alter von 56 Jahren nach Offenbach. Hier lebte und arbeitete sie bis zu ihrem Tod. Sie gebar insgesamt acht Kinder. In ihre Fußstapfen traten ihre Enkelin, die Schriftstellerin Bettina von Arnim, und ihr Enkel, der Schriftsteller Clemens Brentano. 

F: Sophie von La Roche gilt als erste finanziell unabhängige Berufsschriftstellerin in Deutschland. Zudem war sie Herausgeberin der Frauenzeitschrift „Pomona für Teutschlands Töchter“ in den Jahren 1783 bis 84.
 
M: Goethes Mutter, Katharina Elisabeth, genannt „Frau Aja“, war mit Sophie von La Roche befreundet. Als die Franzosen Frankfurt im Jahr 1796 angriffen, suchte sie Schutz im Haus ihrer Bekannten in der Offenbacher Domstraße. In der Vitrine sehen Sie eine Tasse, aus der „Frau Aja“ bei diesem unfreiwilligen Aufenthalt getrunken haben soll.

F: Im Februar 1807 starb Sophie von La Roche im Alter von 76 Jahren. Sie wurde auf dem Friedhof der St.-Pankratius-Kirche in Bürgel begraben, das mittlerweile ein Stadtteil von Offenbach ist. Ihr Grabstein wird in den Arkaden des Isenburger Schlosses vor der Verwitterung geschützt.

M: 1959 wurde ihr Wohnhaus in der Domstraße abgerissen. Grund war der Bau der Berliner Straße, die heute eine der wichtigsten Verkehrsstraßen Offenbachs ist.
 
Erhalten ist dieser Gedenkstein aus rotem Mainsandstein aus dem Jahr 1931. Er weist eine Besonderheit auf: Das Geburtsjahr ist auf 1731 datiert. Mittlerweile ist bekannt, dass sie 1730 geboren wurde.

 

Foto 1, 3: © Haus der Stadtgeschichte
Foto 2: ©  J. Baumann