Station: [16] Keller 2 unter Ostflügel


Auch dieser zweite Keller unter dem Ostflügel stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurde von Lucas Faesch gebaut. Wie der Raum davor verfügt er über zwei Fenster zum Innenhof. Die beiden Fenster auf der linken Seite mussten allerdings verschlossen werden, als das Haus auf dem Nachbargrundstück entstand.

Der Ziegelsteinboden ist neu… und alt. Bis vor wenigen Jahren war auch hier nur ein Boden aus gestampftem Löss vorhanden. Die heute hier verbauten Ziegel sind allerdings historisch: Sie stammen aus der Zeit um 1860 und sind während der Sanierung beim Rückbau von Innenwänden angefallen. Dass sie hier wiederverwendet wurden, entspricht dem Sanierungskonzept, bei dem so weit wie möglich auf die Verwertung alter Materialien gesetzt wurde.

Den heutigen Eigentümern dient der geräumige und gut temperierte Kellerraum als Weinlager und als Aufbewahrungsort für die Schnittblumen, die in kunstvoll arrangierten Sträußen die Ferienwohnungen schmücken.

Die Tür, die am Ende dieses Raums in den nächsten Keller führt, ist hier neu eingefügt worden. Ursprünglich diente sie als Luftschutzbunkertür im großen Gewölbekeller: „Türe zu“ steht noch heute mit Kreidebuchstaben darauf. Doch ob diese Holzlatten tatsächlich einer Druckwelle standgehalten hätten, darf bezweifelt werden. Zum Glück mussten sie ihre Stabilität nie beweisen!

Alle Abbildungen: © Palais Wunderlich