Station: [13] Wohnung 3


Um 1875 wurde ganz am Ende des Ostflügels eingeschossig angebaut: Auf einer überdachten Fläche, die zuvor wahrscheinlich für Lagerzwecke genutzt worden war, entstand die sogenannte Badehalle – ein zunächst offener Raum mit ursprünglich zwei Treppenstufen zum Hof hin.

Die massive Holzsäule, die bei den Sanierungsarbeiten wieder zum Vorschein kam, stand also ursprünglich frei. Hinter ihr befand sich vermutlich eine Trennwand und hinter dieser Trennwand stand eine Badewanne, die von einem kleinen Raum unterhalb mit warmem Wasser versorgt wurde.

Der ganze Bereich der Badehalle war mit Sandsteinplatten ausgelegt. Von ihm aus führte eine Wendeltreppe nach unten – in den dritten Gewölbekeller, den Bader 1860 unter dem Ostflügel bauen ließ – und nach oben – in das Obergeschoss.

Wann die Hausfront geschlossen, die Badehalle also zu einem vollgültigen Wohnraum aufgewertet wurde, ist noch nicht endgültig erforscht. Als letzter Zeuge dieser Badekultur wird die einst freistehende Säule heute durch ihre Verglasung wirkungsvoll in Szene gesetzt.

Alle Abbildungen: © Palais Wunderlich