Station: [4] Der Kaiserring
Der Kaiserring: Ein großer geschliffener Aquamarin mit der Gravur Heinrich des IV, eingefasst in einem handgeschmiedeten Ring aus 18-Karat-Gold. Aber der Wert des Rings ist weder in Karat noch in Euro zu bemessen. Der Kunstpreis ist undotiert, der Ring als Auszeichnung an sich ist die Ehre. Unter Kennern heißt es, der Kaiserring ist der Nobelpreis der Bildenden Kunst. Dass dies nicht übertrieben ist, beweist die beachtliche Liste der Preisträger.
Hadfried Rinke ist Goldschmied aus Worpswede. Er hat den Kaiserring erstmals für den britischen Bildhauer Henry Moore entworfen und geschmiedet. Seitdem fertigt die Goldschmiede Rinke Jahr für Jahr den Kaiserring. Jedes Stück ist ein Unikat, angepasst an die richtige Ringgröße und mit einer Namensgravur der ausgezeichneten Künstlerin oder des ausgezeichneten Künstlers versehen.
Schauplatz der feierlichen Verleihung des Kaiserrings ist die Kaiserpfalz. Die Ehrung ist ein öffentlicher Festakt mit rund 700 Besuchern, bei dem der Ring vom Oberbürgermeister oder der Oberbürgermeisterin persönlich, und mit Grußworten des Bundeskanzlers, übergeben wird.
Begleitend dazu feiert Goslar zwei Tage lang den Preisträger oder die Preisträgerin mit einer ganzen Anzahl von Feierlichkeiten, Vorträgen und einer Schülerdiskussion mit dem Künstler oder der Künstlerin. Ein Höhepunkt ist die Ausstellung im Museum Mönchehaus.
Zudem gibt es ein festliches Essen für über 150 geladene Gäste, Freunde des Künstlers und Persönlichkeiten aus Politik und Kultur. Auch hier bleibt die Stadt Goslar ihren Wurzeln als Bergwerksstadt treu, wenn in alter Tradition beim Essen gemeinsam das alte Bergmannslied "Glück auf, der Steiger kommt" angestimmt wird, und sich dabei alle Gäste die Hände reichen.
Foto 1: © Stadt Goslar
Foto 2: © Dietmar Langner
Foto 3: © Stadt Goslar
Foto 4: © Heike Göttert