Station: [11] Olafur Eliasson


Dieses große sechseckige Kaleidoskop hat der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson gebaut. Das Wort Kaleidoskop kommt aus dem Griechischen und bedeutet "schöne Formen sehen."

Diese Übersetzung offenbart sich sofort, wenn man in das Kunstwerk hineinschaut.

Die trichterförmig zulaufenden Spiegelwände mit der gelben Folie und den Einschlüssen aus Lavagestein nehmen die Farben und Formen der Umgebung auf und geben sie dem Betrachter, in einer Vielzahl in sich verschachtelter Bilder, zurück.

Durch die sich verjüngende Form des Kaleidoskops scheint der Raum an Tiefe zu gewinnen. Es entsteht der Eindruck, dass sich hier eine kosmische Welt ausbreitet.  

Olafur Eliasson lehrt uns das Sehen. Er hinterfragt die Funktion des menschlichen Auges und der menschlichen Wahrnehmung. Dem vermeintlich objektiven Blick stellt er eine Vielzahl von Perspektiven gegenüber.

In seiner Kunst folgt Eliasson einer großen Lehrmeisterin: der Natur. Naturwissenschaftliche Phänomene und ihre Gesetzmäßigkeiten bilden die Basis seines Werks.

Auch das Kaleidoskop hat ein Vorbild in der Natur: Es ist das Facettenauge, mit dem etliche Insektenarten eine Vielzahl an Bildern und Perspektiven gleichzeitig wahrnehmen können. Im Jahr 2013 wurde Olafur Eliasson mit dem Kaiserring geehrt.

 

Foto 1, 2: © Mönchehaus Museum Goslar

Foto 3: © Heike Göttert