Station: [5] Laborierwerk


Das Werk Rheinmetall war lange Zeit ein großes Rüstungsunternehmen. Ein Rüstungsunternehmen ist ein Unternehmen, das Waffen für den Krieg baut. 

Im 2. Weltkrieg hat die Rheinmetall Waffen für die Deutsche Armee gebaut. Deutschland hat im 2. Weltkrieg gegen viele Länder in Europa Krieg geführt. Die Deutsche Armee ist zum Beispiel in Polen, Frankreich und in die Sowjetunion einmarschiert. Deutschland wollte das mächtigste Land in Europa werden. Damals waren in Deutschland die Nationalsozialisten an der Macht. Das kurze Wort für Nationalsozialisten heißt Nazi.

Die Nazis eroberten viele Länder in Europa. Für die Nazis waren viele Menschen in den eroberten Ländern minderwertig oder schädlich. Das Denken der Nazis war menschenverachtend und falsch. Am meisten haben die Nazis Juden verachtet. Die Nazis haben behauptet, dass Juden schlechte Menschen sind. Deswegen wollten sie alle Juden in Europa töten. Die Nazis bauten große Lager. Diese Lager nennt man Konzentrationslager oder Vernichtungslager. 

Die Nazis haben Juden in ganz Europa verhaftet und in die Lager gebracht. In den Lagern wurden sehr viele Juden sofort umgebracht. Andere Juden mussten in den Lagern oder in Fabriken sehr schwer arbeiten. 

Das Werk Rheinmetall brauchte im 2. Weltkrieg noch mehr Arbeiter, um noch mehr Waffen zu bauen. Die Leitung vom Werk fragte die Nazis nach noch mehr Zwangarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. 

Die Nazis brachten aus einem Vernichtungslager über 1000 jüdische Frauen nach Sömmerda. Die jüdischen Frauen kamen alle aus Ungarn. In Sömmerda mussten die jüdischen Frauen im Rheinmetallwerk Waffen bauen. 

Die meisten jüdischen Frauen arbeiteten hier in der großen Fabrik, vor der sie gerade stehen. Die Frauen wurden sehr schlecht behandelt und sie haben sehr gelitten. Viele deutsche Aufpasser haben im Werk die Frauen gequält. Die Frauen mussten jeden Tag sehr lange arbeiten und die Arbeit war sehr gefährlich. Die Frauen bekamen nur sehr wenig zu essen. Nach der Arbeit wurden sie in ein Lager gesperrt. Auch dort ging es ihnen sehr schlecht. Sie hatten große Angst. 

Als der 2. Weltkrieg fast zu Ende war, versuchten die Nazis mit den jüdischen Frauen zu fliehen. Die Frauen mussten jeden Tag sehr lange Strecken zu Fuß gehen. Aber viele Frauen hatten keine Kraft mehr. Die Nazis haben die Frauen erschossen, die nicht mehr laufen konnten. Deswegen nennt man den Marsch der jüdischen Frauen heute "Todesmarsch". 

Die nächst Station erzählt die Erlebnisse einer jüdischen Frau, die im Werk arbeiten musste.  Die Frau heißt Anni Pauk.

Alle Abbildungen: © Stadtarchiv Sömmerda