Station: [3] Raum 1, 1.OG: Kaffeemühlen und Technik


Vor mehr als 400 Jahren, im Jahr 1615, brachten venezianische Kaufleute den Kaffee aus den arabischen Ländern über den Seeweg nach Westeuropa. Hier trat er rasch seinen Siegeszug an. Die verschiedenen Kaffeemühlen, die Sie in unserem Museum sehen, erzählen von dieser Zeit. Dazu gehören Hand,- Tisch- Wand- und Schoßmühlen. Hier ein kurzer Überblick über die verschiedenen Formen und Techniken:

Handmühlen sind ergonomisch so gestaltet, dass sie während des Mahlvorgangs in der Hand gehalten werden können. Tischmühlen haben meist eine quadratische Form und stehen während des Mahlvorgangs auf einem Tisch oder werden wie die Zwingenmühlen mit deren Zwinge am Tisch befestigt. Wandmühlen wiederum hängen fest an der Wand. Schoßmühlen mit ihrer quadratischen Grundform hingegen klemmt man sich zum Kaffeemahlen zwischen die Oberschenkel. 

Schon die ersten Kaffeemühlen hatten ein Mahlwerk, das man manuell einstellen konnte. Denn jede Zubereitungsart erfordert einen anderen Mahlgrad. So wird für den Filterkaffee ein mittlerer Mahlgrad verwendet, ein Espresso hingegen wird sehr fein gemahlen. Ist das Kaffeepulver für einen guten Filterkaffee zu fein, schmeckt er streng und bitter. Ist es jedoch zu grob gemahlen, erhält man statt eines starken Kaffees eine geschmacklose dünne Brühe. 

Der Mahlgrad wird bei unterstelligen Mühlen an einer Einstellschraube unterhalb des Mahlwerks eingestellt, bei oberstelligen Mühlen durch ein einfaches Drehen eines Rings oberhalb des Mühlenkörpers. Bis zur Erfindung der Kaffeemühlen wurden die Bohnen übrigens mit dem Stösel eines Mörsers zerrieben! So wie es heute noch in der äthiopischen Kaffeezeremonie zelebriert wird.

Nun möchten wir Ihnen unsere „Schätze“ vorstellen.

Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim