Station: [18] Raum 9: Mahlwerke


Incredible! Das als Land der Teetrinker bekannte England war im frühen 17. Jahrhundert neben Italien die führende Kaffeenation Europas! Von hier aus gelangten die Kaffeebohnen nach Norddeutschland. Deswegen dürfen Kaffeemühlen, die in England hergestellt wurden, auch in der Sammlung Scheuermann nicht fehlen. Sie stehen gleich in der ersten Vitrine links am Eingang, im unteren Regal. Die einfachen eher grobschlächtigen Zwingenmühlen – die Auffangbehälter für das Kaffeepulver fehlen leider– konnten sich jedoch nicht durchsetzen. Diese Kaffeemühlen hatten horizontale Scheibenmahlwerke. Doch was bedeutet das? Wir möchten die Gelegenheit nutzen, Sie über die verschiedenen Mahlwerke aufzuklären.

Das Scheibenmahlwerk war das am weitesten verbreitete Mahlwerk in Kaffeemühlen – und ist es immer noch. Hierbei liegen zwei Mahlscheiben übereinander, von denen eine durch eine Handkurbel – bei elektrischen durch einen Motor – in Rotation versetzt wird. Die Mahlscheiben können sowohl horizontal als auch vertikal angeordnet sein. Die Kaffeebohnen werden zwischen den Mahlscheiben zerrieben.

Bei Mühlen mit einem Kegelmahlwerk werden die Kaffeebohnen zwischen einem inneren Kegel und der äußeren Wand zerkleinert, wobei der Abstand zwischen Kegel und Wand nach unten hin immer enger wird. 

Beim Schlagmahlwerk zerschlägt ein kleiner Edelstahlpropeller die Kaffeebohnen.

Elektrische Kaffeemühlen gibt es mit Schlag-, Scheiben- und Kegelmahlwerk. Handmühlen nur mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk. Der Mahlgrad wird bei beiden Mahlwerken manuell eingestellt.

Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim