Station: [12] Raum 7: Wandmühlen
Eckig, rund, mit landwirtschaftlichen Motiven versehen oder floral – ist es nicht schade, dass diese Kaffeemühlen, die hier an der Wand hängen, so aus der Mode gekommen sind? Wie vielfältig ihre Designs sind!
Wie praktisch muss es gewesen sein, zur Mühle zu treten, dreimal zu kurbeln und das gemahlene Pulver gleich in den Filter füllen zu können! Heute ist der Kaffee, den Sie im Supermarkt kaufen, ja meist gemahlen. Kaffee-Gourmets jedoch schwören auf frisch gemahlenen Kaffee. Und richtige Fans mahlen ihn mit der Handmühle. Die dann aber wiederum einen Stauraum braucht. Aber so eine Wandmühle! Welch Zierde für die Küche!
Damals war die Wandmühle der Stolz einer jeden Hausfrau, die eine besaß. Die ersten Wandmühlen gab es schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Mühlen sind an einem Holzbrett befestigt, das an die Wand geschraubt wurde. Charakteristisch ist der große Aufbewahrungsbehälter aus Keramik für die Kaffeebohnen. Das war eine kleine Revolution, denn Tisch- oder Schoßmühlen konnte man nur portionsweise mit Kaffeebohnen befüllen. Unter dem Behälter ist das Mahlwerk mit einer Kurbel und darunter ein kleines Gefäß aus Glas oder Plastik für das Kaffeepulver.
Unter den Wandmühlen finden Sie die Namen großer Kaffeemühlenhersteller: von Alexander von der Nahmer, besser bekannt als Alexanderwerk mit Sitz in Remscheid, über Leinbrock aus Bad Gottleuba bis Zassenhaus aus Solingen. Heute produziert nur noch die Firma Zassenhaus traditionelle und moderne Kaffeemühlen.
Rolf Scheuermann hat sehr, sehr viele Wandmühlen gesammelt. Wenn Sie da mal unser Archiv sehen würden! Bleiben Sie noch hier. Wir möchten Ihnen noch eine ganz besondere Mühle vorstellen.
Alle Abbildungen: © Kaffeemühlenmuseum Wiernsheim