Station: [25] Tabakblätter als Girlande


M: Wenn die Tabakblätter geerntet sind, dann ist keine Zeit zu verlieren! Denn wenn die Blätter zu lange übereinanderliegen, dann zerdrücken sie sich gegenseitig, durch ihr Gewicht. Also müssen sie so schnell wie möglich nebeneinander aufgehängt werden, damit sie eines neben dem anderen trocknen können.

F: Dafür werden sie auf eine lange Schnur gefädelt, wie eine Girlande. Um solche Tabakgirlanden zu basteln, braucht man nicht viel Kraft, aber ein bisschen Übung und geschickte Hände. Und das war die Arbeit, bei der früher ganz viele Kinder mithelfen mussten.

M: Auf deinem Bildschirm siehst du ein Mädchen, das gerade eine dieser Girlanden hält – die nannte man Bandalieren.

F: Und jetzt siehst du, wie die Menschen früher zusammensaßen und die Bandalieren gefädelt haben. Da lagen überall Tabakblätter um sie herum! Die Frauen und Kinder haben zusammengesessen, die Blätter aufgefädelt und dabei erzählt und gesungen. Denn diese Arbeit hat lange gedauert und war auch ein bisschen langweilig.

M: Später gab es dann auch Maschinen, die die Auffädelarbeit übernommen haben. Die Frau auf diesem Foto bedient so eine Maschine. Das Mädchen vorne links hält stolz eine neue Bandaliere in die Kamera und der Junge hinten rechts trägt einen Packen großer Tabakblätter unter dem Arm.

F: Und wenn die Blätter dann getrocknet waren, dann wurden sie zu Zigarren verarbeitet. Darum geht es in der Station 26.

 

 

Alle Fotos: © Heimatmuseum Neuried