Station: [17] Wie wird Hanf angebaut?


F: Also, das mit dem Hanf, das ist ne ganz einfache Geschichte.

M: Hanf ist eine Pflanze, die in kurzer Zeit wie wild wächst und richtig, richtig hoch wird. Ein ziemliches Gestrüpp! Im Frühjahr wird sie ausgesät und schon im Sommer kann sie geerntet werden.

F: „Geerntet“ ist gut gesagt! Ausgerupft wird sie, mit der Wurzel und allem drum und dran. Rechts an der Wand, in einem Korb, da siehst du solche hohen, „geernteten“ Hanfstängel. Und rund um Altenheim waren die Felder früher voll mit Hanfpflanzen. Denn viele Menschen hier im Dorf haben ihr Geld mit dem Hanfanbau verdient.

M: Aber damit aus den herausgerupften Stängeln auch Kleidung werden kann – dafür muss der Hanf in vielen einzelnen Schritten weiterverarbeitet werden. Denn die Fasern, aus denen man Garn und dann Stoff und schließlich Kleidung macht, die stecken im Innern der Stängel. An die will man ran.

F: Und dafür muss man das Äußere, also sozusagen die Rinde der Hanfstängel, aufweichen. Dafür legt man die Stängel für mehrere Tage ins Wasser. Die Teiche heißen „Hanfrötzen“. Und das hört sich nicht nur komisch an, das stinkt auch fürchterlich!

M: Aber es ist wichtig, denn nur so kommt man an die wertvollen Fasern. Und wie das passiert, das erklären wir dir in der nächsten Station.

 

 

Alle Fotos: © Heimatmuseum Neuried